DEAD BROTHERS

Black Moose

Über ein halbes Jahr vorab auf das Konzert gefreut und ganz bewusst im Vorfeld die neue Platte nicht gekauft oder heimlich angehört. Eine gute Entscheidung, denn was live auf Anhieb absolut perfekt funktioniert hat, klingt auf schwarzem Vinyl wie ein Flashback.

DEAD BROTHERS sind die einzige Band, die am „Día de los Muertos“ aufspielen kann, ohne deplatziert zu wirken. Die Brüder feiern die Toten und das Vergängliche erneut auf ausgefallenem Instrumentarium: Banjo, Tuba, Maultrommel und Dudelsack, ohne dabei eine Sekunde lang zu langweilen.

Nick Cave würde vielleicht so geklungen haben, wenn er sich mal locker gemacht und von all dem biblischen Mist befreit hätte, um mit Tom Waits in Hochform eine gemeinsame Platte einzuspielen.

Wie gewohnt zwei Coverversionen, von denen die von Hank Williams nicht nötig gewesen wäre, weil bereits zu oft gespielt. Die Verneigung vor den LES THUGS (live eine Banja-Punk-Granate) hat mich nur dazu veranlasst, eine sträfliche Lücke (warum habe ich das nicht im Original?) zu schließen.

„So war’s ...“ ist seit meiner Schulzeit die erste Moritat, bei der ich nicht vorspulen möchte, während der Titeltrack es sofort in meine derzeitigen Top Five geschafft hat, um dort für lange Zeit zu bleiben.

Noch schöner als diese Platte ist nur die Gewissheit, dass die DEAD BROTHERS uns weiterhin mit ihrer Anwesenheit beehren werden.