NO SHAME

The Last Drop

Das neue Album der Finnen ist weit „punkiger“, als es das irritierende Pauschalurlaubsparadies-Artwork vermuten lässt. Der Überraschungseffekt ist NO SHAME mit ihrem sechsten Album seit 1999 also sicher.

Auch sonst liefert das Quartett wieder jede Menge rohe, ungeschliffene, bisweilen fiese Punkrock-Hits ab, die sich ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen. Fräsen, weil der Sound schlichtweg Ecken, Kanten – etwas Destruktives hat.

Nicht durch Geschwindigkeit oder übertriebene Aggression, aber aufgrund seiner Bissigkeit und ungeschminkten Aura. Ist cool, ist unperfekt – ist authentischer Punkrock. Und weil auch diese Nordländer Härte und Direktheit mit Melodie und Eingängigkeit sowie technischem Können paaren, gibt es trotz „Live“-Aufnahme und D.I.Y.-Anspruch, Songs, die auch nach mehreren Durchläufen, gefallen und Bestand haben.

Ein ideales Pendant zu ASTA KASK. Oder WASTED. Oder, oder, oder. Doch stop! Die zehn Stücke, davon sechs auf Englisch und vier in Landessprache, sind markant genug, um nicht neben anderen, sondern für sich wahrgenommen zu werden.

Kritische Denke inklusive. Anspieltip: „Jonossa seuraava“. Gern weitere „Drops“!