RICKY C QUARTET

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03:03 Uhr nachts, eine halbe Schachtel Kippen in einem viel zu kurzen Zeitraum verdunstet, dazu ein schales, warmes Bier. Die hochprofessionelle Atmosphäre zur Gestaltung eines weiteren RICKY C QUARTET-Referats auf diesen Seiten muss genau in jener Umgebung kreiert werden.

Erneut hat der gute Monster von Wanda Records alles getan hat, um den aktuellen Vinylschatz einer der besten Kapellen seines Labels im entsprechenden Glanz erstrahlen zu lassen und wären die Herren nicht noch vergleichsweise jung, so könnten Unbedarfte diese LP bei der Entdeckung im Plattenstapel, umgeben vom Geruch kalten Rauches und schimmliger Untergrundkeller, tatsächlich auch für die Kollektion ehemaliger Decca-Records-Chartbuster halten.

Verständlich, torkelt doch vor meinem geistigen Auge schon ständig Brian Jones als „Street fighting man“ durch die Stube und will mich von der Wolke schubsen. Die frühen „Where Birdmen Flew“-Referenzen sind zwar noch immer hintergründig hörbar, die Entwicklung der Band ist allerdings eher mit der der SAINTS von „I’m Stranded“ zu „Prehistoric Sounds“ vergleichbar, wobei zum Durchknallen der Leitungen beim RICKY C QUARTET allerdings schon ein fiebergeschütteltes Saxophon reicht.

Decca infused Street Pubrock mit Sax Appeal im Jahre 2014, vorgetragen von einer Band, deren ständige Weiterentwicklung spür- und hörbar ist, muss genau so klingen.