SNØFFELTØFFS

Hokus Pokus

Sie selber nennen es „Shit-Fi-Garage,“ eine Bezeichnung, die ganz passend scheint für die Goof-Pop-Rambazamba, die SNØFFELTØFFS – eine recht frische Berliner Band mit einem herrlich doofen Namen – hier veranstalten.

Impulse für ihren Sound stammen von obskuren BFTG-Teenpunk-45s, umgesetzt wird das aber eher wie bei den Genrekollegen STRANGE BOYS, MIKA MIKO, NUDE BEACH, BLEACHED oder GROWLERS, also sehr melodienlastig und mit einer verkifften Laissez-faire-Pose.

Songs wie „Beach dreams“ oder „C’est la vie“ beispielsweise haben diesen folkigen Midwest-Einschlag, der die BLACK LIPS zu Vice Records brachte; „Treez“ ist astreiner Westcoast/Sunshine-Pop, vergleichbar mit den ALLAH-LAS; „Hobocide“ wiederum ist tadelloser Räucherstäbchenpsych.

Nicht bei allen Songs können SNØFFELTØFFS die Qualität so aufrecht erhalten, aber der Großteil des Albums lässt wirklich aufhorchen – vor allem in den Momenten, in denen das Aroma ihres jinglejanglenden Neo-Sixties-Flowerpunks nicht mit Schwermut geizt.

Stilistisch zwischen Western-Twang, Garage-Pop und Sunshine-Harmonien sitzend und mit der Garage im Herzen und Punk im Sinn haben SNØFFELTØFFS mit „Hokus Pokus“ ein charmantes Debüt vorgelegt, das im nächsten Sommer dann vermutlich den Praxistest seiner Zweckdienlichkeit als Soundtrack zum Freiluftzechen bestehen wird.