SONNY VINCENT & SPITE

Spiteful

Der nimmermüde Sonny Vincent hat sich für dieses Album im Studio mit einer illustren Truppe umgeben: Rat Scabies von THE DAMNED spielte Schlagzeug, Glen Matlock (SEX PISTOLS) Bass, und Steve Mackay (THE STOOGES) steuerte extrem coole Saxophon-Bläsersätze bei.

Und der Meister selbst spielte natürlich Gitarre und sang. Drei Jahre war das Album in der Mache, schätzungsweise war es nicht so einfach, alle Beteiligten immer wieder mal gemeinsam ins Studio zu bekommen, und die 14 Nummern sind der Beweis, dass die Mühen sich gelohnt haben.

Lässt man die Platte durchlaufen, fragt man sich immer wieder, ob es wirklich ein neues Album ist oder ob man es mit einer „Best Of“-Platte mit Material aus den späten Siebzigern und den frühen Achtzigern zu tun hat, so „authentisch“ klingt „Spiteful“, wobei authentisch als Attribut hier eigentlich fehl am Platze ist, denn was anderes sollte eine Platte mit solch geballter Alte-Hasen-Kompetenz auch sein? Songs wie „Dog on the subway“ oder „Not the same“ (letzteres beinahe schon eine Ballade) versprühen den Charme des New York der Siebziger, als Sonny mit seinen TESTORS im Schatten des ungleich prominenteren Johnny Thunders stand, dabei musikalisch in die gleiche Kerbe hieb, aber sich eben nicht mit Drogen zugrunde richtete und deshalb in der Lage ist, diese spezielle Spielart von Punk auch 35, 40 Jahre später noch originalgetreu aufzuführen.

Ach ja, der Titel: „spite“ heißt Boshaftigkeit, Groll, Verachtung, „spiteful“ gemein, boshaft – keine Ahnung, warum solch negative Gefühle so prominent sind, wirkt das Album doch höchst angenehm, positiv und versöhnlich.