KONRAD & PAUL: RAUMSTATION SEHNSUCHT

Ralf König

Mit „Konrad & Paul: Raumstation Sehnsucht“ erschien bereits im März dieses Jahres die Vorgeschichte von „Barry Hoden“ bei Rowohlt. Während König bei „Barry Hoden“ die Sau rauslässt, ist der Vorgänger eine klassische „Konrad & Paul“-Geschichte, in der es um die Lebenswirklichkeit des schwulen Pärchens geht.

Zwar ist auch dieser Band durchzogen von den literarischen Auswüchsen des Möchtegern-Literaten Paul, dem dabei seine Libido durchgeht, im Mittelpunkt stehen aber weniger fiktive Konflikte, die aber dennoch oft sexueller Natur sind.

Denn Paul wird von seiner Mutter dazu verdonnert, nach Frankfurt zu seiner schwangeren Tussi-Schwester Edeltraut zu fahren, um nach dem Rechten zu sehen. Inzwischen ist Edeltraut verheiratet, und wie schon in der Vergangenheit, handelt es sich dabei um einen Typen, der in Pauls Beuteschema passt.

Währenddessen muss sich Konrad der Avancen eines Klavierschülers erwehren. Alltagskatastrophen noch und nöcher, aber das kennt man ja von König, der hier gekonnt die Waage hält zwischen Humor und Ernsthaftigkeit.