NO TURNING BACK

Im selben Jahr wie „No Turning Back“ (Originaltitel: „Locke“) erschien mit „Redemption“ auch das Regie-Debüt des britischen Drehbuchautors Steven Knight. Bei Jason Statham-Fans machte sich Knight mit „Redemption“ allerdings eher unbeliebt, denn in dieser melodramatischen düsteren Charakter-Studie gab es für den Action-Star kaum etwas zu tun.

Schaut man sich den Trailer seines aktuellen Films „Locke“ an, hat man das Gefühl, es würde sich dabei auch um einen Thriller handeln, aber dieser Eindruck täuscht. Denn Knight geht es dabei in erster Linie um die dramatischen und moralischen Aspekte der Geschichte, die allerdings auch klassische Spannungselemente beinhaltet, da sich für den Zuschauer erst langsam herauskristallisiert, was eigentlich der Grund für den darin thematisierten seltsamen Trip durch die Nacht ist.

Minimalistische Konzepte wurden einem in letzter Zeit von Filmemachern ja zur Genüge präsentiert, etwa bei „Buried“ oder „Nicht auflegen!“. Knight steckt seinen Hauptdarsteller einfach in ein Auto.

Dessen Leben ist zwar im Gegensatz zu den Protagonisten in den oben genannten Filmen in dieser beengten Situation nicht bedroht, aber extreme Konsequenzen wird alles, was fast in Echtzeit während gut 80 Minuten in diesem Auto passiert, dennoch für den Bauleiter und Familienvater Ivan Locke haben.

Der sollte eigentlich am nächsten Morgen den immens wichtigen Guss eines Fundaments in Birmingham überwachen, befindet sich jetzt aber in seinem BMW X5 auf der M1 auf dem Weg nach London, wovon ihn nichts abbringen kann.

Gespielt wird Locke von Tom Hardy (dem Bane aus „The Dark Knight Rises“), einer der momentan besten britischen Darsteller, der dieses dialoglastige, ungemein spannende und auch visuell einfallsreiche Kammerspiel mit seiner emotionalen und authentischen Performance fast ganz alleine trägt.