GRIZOU

Kueste

Der erste Gedanke, der sich mir zu der Band GRIZOU aufdrängt, ist: Wieso waren sie mir bis hierher unbekannt? Das ist ein Jammer, denn „Kueste“ ist kein schlechter Beweis dafür, dass man GRIZOU durchaus auf dem Schirm haben könnte und sollte.

Auch wenn es sich um Berliner zu handeln scheint, umgibt diese Platte ein starker Wind der Hamburger Art Punk-Songs zu schreiben. Mit ein wenig Sphäre, einem herrlichen Hauch von Disharmonie und wunderbar schrammeligen Gitarren.

GRIZOU spielen sich durch Songs über Ratlosigkeit bezüglich des eigenen Ortes, Wünsche aus dem Umfeld auszubrechen und das Verlorensein im kapitalistischem Müll. Die Art sich auszudrücken erinnert dabei stark an die Texte ihrer Bandkumpanen DUESENJAEGER.

Es bleibt stets emotional. Weniger wird hier rumgepöbelt und zum Protest aufgerufen, als viel eher festgehalten, nach der Bedeutung für einen selbst gefragt. Die Schlussfolgerungen sind düster und nicht vielversprechend.

„Dein Umgang mit Geld ist besser als mit Menschen / Also warte ich besser auf mein Lächeln in den Trümmern“. „Kueste“ ist eine bewegende und auch resignative Platte. „Ich mach mal los, fahr ans Meer / Es kennt kein Unterschied“.

Ich wäre ein Fan davon, dass GRIZOU nicht einfach ans Meer fahren, sondern auf Tour gehen.