STEAKKNIFE

God Pill

Als „God Pill“ 1995 erschien, waren STEAKKNIFE unter diesem Namen noch eine neue Band, denn bis dahin waren sie als ANKRY SIMONS unterwegs, einem Namen, mit dem sie, unschwer erkennbar, den verehrten ANGRY SAMOANS Tribut zollten.

Das taten sie auch mit dem neuen Namen, nur etwas verklausulierter: man musste den gleichnamigen ANGRY SAMOANS-Song schon kennen, um die Verbindung zu erkennen. Auf X-Mist erschien die Platte seinerzeit, und zwar zu einer Zeit, als Lee nicht bei den SPERMBIRDS war.

Dort hatte er sich 1991 verabschiedet, um sich auf seine andere Band 2BAD zu konzentrieren. Während die SPERMBIRDS mit „Shit For Sale“ (1994) und „Family Values“ (1995) mit anderem Sänger die schlechtesten Platten ihrer Karriere machten, führte Lee Hollis die Tradition erfolgreich fort: sein Trademark-Gesang, seine Texte, fast immer kleine Geschichten, begeisterten gerade die alten SPERMBIRDS-Fans, auch wenn musikalisch mit anderen Musikern ein etwas anderer Weg eingeschlagen wurde: kein Hardcore alter Schule, eher druckvoller, noisiger Punkrock, der erstaunlicherweise auch (fast) zwanzig Jahre später nicht angestaubt klingt.

Mit „Songs Men Have Died For“ ergatterten sie – Punk boomte damals – sogar einen recht lukrativen Plattenvertrag beim Label und Plattenvertrieb Semaphore, viel Geld wurde ausgegeben für ein Cover vom seinerzeit extrem angesagten Frank Kozik (Man’s Ruin Records), doch mit der Pleite des Labels verschwand auch die Platte in der Versenkung.

Nun wurden beide Alben von No Balls Records und Rookie Records neu aufgelegt, allerdings in der Kleinstauflage von jeweils nur 121 Stück. Die Ausstattung ist aber vom Feinsten: beide Platten kommen mit handgedrucktem Cover und neuem Artwork, „God Pill“ sogar in rotem Vinyl und mit einer echten Steak-Wertmarke auf dem Cover.

Wer Glück hat, kann vielleicht noch je ein Exemplar ergattern ...