TORCHE

Restarter

Sie sind und bleiben eine faszinierende Band mit ganz eigener Klangfarbe: TORCHE, 2004 in Florida aus FLOOR hervorgegangen, haben sich unter (mittlerweile) alleiniger Führung von Sänger und Gitarrist Steve Brooks zu einer riffmächtigen Wundermaschine mit betörenden Melodien entwickelt, die sich zudem immer noch mit jedem Album steigert – im Gegensatz zu jener überbewerteten Band eines gewissen Josh Homme.

Mit „Restarter“ sind TORCHE zu Relapse gewechselt, haben den Ausflug zum unangenehmen Entertainmentkonzern Volcom (dort erschien 2012 „Harmonicraft“) unbeschadet überstanden. Brooks und Band gelingt das Kunststück, dass jede der zehn Nummern spätestens beim zweiten Durchhören hängenbleibt.

Der Opener „Annihilation affair“ ist ein Instant-Hit, wird aber noch übertroffen von „Blasted“ mit dieser fiesen Melodie über einer unfassbar tiefbassigen Rhythmusfraktion (wem dieser Aspekt gefällt, der sollte sich unbedingt mit FLOOR beschäftigten, denn die konnten das auch schon).

TORCHE gelingt das Kunststück, extrem und heavy zu sein, dabei noch gewisse Indierock-Qualitäten zu integrieren und nie in rockistische Klischees zu verfallen. Ihr Sound ist extrem tight und dicht, wattig und warm, ein einziger, mächtiger Dauerwumms, mal beinahe schon doomig langsam („Believe it“), bei anderer Gelegenheit kickend und treibend.

Aus Eigennutz sollte ich mir an dieser Stelle weitere lobhudelnde Worte sparen, sofern ich die Band weiterhin in angenehm proportionierten Clubs sehen will. Ich fürchte aber, das wird sich im Laufe des Jahres ändern ...