PULLERN IM STEHEN

Fil

Wem bei Fil nur Comics in den Sinn kommen, muss umdenken, denn sein Debütroman „Pullern im Stehen“ kommt – von dem Frontcover mal abgesehen – ganz ohne (gezeichnete) Bilder aus. Langweilig wird es dennoch nicht.

In schnoddrigem Stil erzählt er von den Freuden und Leiden des Aufwachsens und flickt dabei von völlig überdrehten, überspitzten Anekdoten bis hin zu ironischen Selbstreflektionen alles in seinem Schreibrepertoire Vorhandene zu einer abwechslungsreichen Handlung zusammen.

Der Hauptschauplatz Berlin wird dabei auch zum Thema, zum reinen Berlinroman lässt Fil seinen Erstling dennoch nicht verkommen, die Entwicklung der Hauptperson bleibt im Vordergrund. In puncto spontane Erektionen, Bartwuchs oder Ähnliches kann ich zwar nicht mitreden, die eigene Jugend erkennt aber wohl jeder (ja, es gab ein paar hocherfreute Mitleser) ein Stück weit wieder.

Ist das nun genial dilettantisch? Vielleicht. Auf jeden Fall kurzweilig. Ich kann hier zwar bislang nur aus zweiter Hand berichten, aber noch unterhaltsamer als Fils geschriebenes Wort soll Fil live sein.

Wer die Gelegenheit hat, ihn auf Tour zu erleben, sollte diese daher unbedingt nutzen.