[REC]4: APOCALYPSE

Dem großen Erfolg von „Blair Witch Project“ im Jahr 1999 haben wir es bekanntlich zu verdanken, dass auch noch gut 15 Jahre später einfallslose Dilettanten mit Wackelkamera die Filmlandschaft mit „Found-Footage“-Machwerken unsicher machen.

Dabei entstand wenig wirklich Erinnerungswürdiges. Ein Ausnahme war Jaume Balaguerós und Paco Plazas effektiver Terrorstreifen „[Rec]“ von 2007, der nicht nur die Stilmittel der „Found Footage“-Filme clever für sich nutzen konnte, sondern auch modernisierte Zombie-Klischees.

Ein schlecht beleuchtetes Mietshaus wird darin zum Schauplatz einer seltsamen Epidemie, mit der eine Reporterin und ihr Kamerateam konfrontiert werden, die den Alltag der Männer einer Feuerwache dokumentieren wollten.

Erstaunlicherweise funktionierte dieses simple Rezept zwei Jahre später in „[Rec]2“ noch einmal ähnlich gut, als ein SWAT-Team zusammen mit einem Priester das unter Quarantäne stehende Wohnhaus betritt.

Bei „[Rec]3“ von 2012 überließ Balagueró Plaza die Regie, der leider die anfängliche POV-Perspektive schnell zugunsten einer konventionellen Bildsprache aufgibt und erzählt, was parallel zu den Ereignissen in „[Rec]“ auf einer Hochzeit passiert, bei der sich der dämonische Virus ausbreitet.

Zwei Jahre später übernahm Balagueró für die direkte Fortsetzung zu „[Rec]2“ wieder das Ruder und verlegte die Handlung auf ein militärisches Hochsicherheitsquarantäneschiff. Mit dabei wieder Reporterin Ángela aus den ersten beiden Teilen.

Balagueró verzichtet dabei gänzlich auf den „Found Footage“-Look der ersten beiden Filme und liefert mit „[Rec]4“ einen handwerklich gut gemachten, aber vollkommen unoriginellen und nicht sonderlich harten Zombie-Streifen ab, den viele Leute dennoch als würdigen Abschluss der „[Rec]“-Reihe ansehen.

Inzwischen sind alle vier Filme auch in einer Komplett-Box erhältlich.