HAUST

Bodies

Das Bildrauschen des Artworks ist Programm. Zweifel – Unschärfe – Unentschlossenheit. „I want to fast forward / And I want to go back“. Peitschendes Schlagzeug, krachende Gitarren, keifender Gesang, Wut gibt es, wie schon auf den Vorgängern, auch auf dem vierten Album der Norweger reichlich.

Und auch musikalisch verschmelzen Rock’n’Roll, Noise, Punk und Metal nach wie vor zu einem schwerverdaulichen, bösen Monster. Wenn es allerdings um das Rahmenthema des Albums, den Körper, geht, wird es musikalisch psychedelisch, fast sogar poppig.

Inhaltlich fühlt man sich ein wenig an „Transgender Dysphoria Blues“ erinnert, doch wo AGAINST ME!/Laura Jane Grace eindeutig werden, bleiben HAUST/Vebjørn Møllberg kryptisch. „Get rid of the body / No body“ – „My body / Your body / Their bodies / Our bodies“.

Weniger Schreiben zur Selbsttherapie also, sondern eines, das Denkanstöße liefern will. Ob da jeder mitmacht? Unwahrscheinlich. Dennoch gelingt HAUST damit der Spagat, sowohl alte Fans zufriedenzustellen, sich gleichzeitig aber auch ein ganz neues Publikum zu erschließen.