HOME STREET HOME

s/t

Es hat Fat Mike wohl etwas gewurmt, dass GREEN DAY 2009 mit „American Idiot“ ihr eigenes Musical geschaffen hatten. Dabei war er doch, wie er im Booklet zu diesem Album schreibt, seit er mit acht Jahren (etwas früh, könnte manch prüder Zeitgenosse sagen ...) „The Rocky Horror Picture Show“ sah, dem Musical-Genre verfallen.

So war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis er selbst eine Produktion in Angriff nahm, und aus einer Schnapsidee (in seinem Fall könnte es genau das gewesen sein ...) während eines Urlaubs 1999 entstand das Konzept eines eigenen Musicals, das er ab 2010 gemeinsam mit seiner Freundin Soma Snakeoil umzusetzen begann, unter anderem mit Hilfe des Autors Jeff Marx, der das Musical „Avenue Q“ geschrieben hatte.

Wenn Mike etwas macht, dann richtig, und so entwickelte er in den nächsten Jahren nicht nur das „Drehbuch“, sondern schrieb with a little help from some friends die Songs, 45 an der Zahl.

„Home Street Home“ ist also alles andere als ein kleines Nebenprojekt, unzählige Stunden verbrachte er in den letzten Jahren mit der Arbeit daran – und im Februar und März 2015 wurde das Werk, in dem es um obdachlose Punks geht (daher der Titel) an drei Wochenenden in San Francisco aufgeführt.

Ob es danach irgendwie weitergehen wird mit dem Stück, wird sich zeigen. Noch vor der Premiere wurde der Soundtrack veröffentlicht, mit Songs, die im Laufe der letzten Jahre aufgenommen wurden und bei denen jede Menge befreundeter Musiker zu hören sind, etwa Matt Skiba, Frank Turner, Tony Sly und zig andere mehr.

Das Ergebnis klingt nach einer Variation des altbekannten NOFX-Sounds, Mikes Songwriting- und Gesangstrademarks sind einfach unverkennbar. Eine sympathische Sache, wobei es sicher interessant wäre, ob es bald mal den DVD-Mitschnitt einer Aufführung gibt.

Im Booklet finden sich ausführliche Linernotes von Mike selbst.