JANNE WESTERLUND

Marshland

So manchem dürfte Janne Westerlund bereits als Gitarrist der finnischen Extravaganza-Band CIRCLE ein Begriff sein – und wer diese völlig wahnsinnigen Finnen je live gesehen hat, wird sie garantiert nie wieder vergessen.

Dass er neben weiteren Bands und experimentellen Projekten, die aus dem CIRCLE-Umfeld entstanden sind, wie EKTROVERDE, PHARAOH OVERLORD oder PLAIN RIDE, auch noch Zeit findet, in regelmäßigen Abständen im Alleingang Platten zu veröffentlichen, ist an sich schon erstaunlich.

Mit seinem dritten Album auf Solopfaden „Marshland“ wandert er mit nur mit wahlweise Banjo oder Gitarre bewaffnet zwischen amerikanischem Dark Folk und Blues, mit mittelalterlichen Anklängen und einem Hauch nordischer Schwermut.

Westerlunds Stimme klingt so herrlich rauh und kratzig als würde er zum Frühstück mit Wodka gurgeln und im weiteren Tagesverlauf zwölf Schachteln Kippen rauchen. In zehn Songs philosophiert er über den Tod und die Beschwerlichkeit des Lebens, jedoch auf so unvergleichlich schräge Art, dass man sich nicht entziehen kann.

„Bring me a beer or bring me tea, I’m a glass that needs a refill“ heißt es im Opener „It takes a strong Jesus to carry me home“, dessen einprägsames Westernriff man nicht mehr aus dem Kopf bekommt.