JARBOE & HELEN MONEY

s/t

Bei der gelungenen Wiederkehr der SWANS in den letzten Jahren hat dem einen oder anderen möglicherweise eine spezielle feminine Note gefehlt. Denn Michael Giras langjährige Partnerin Jarboe passte offenbar nicht ins Konzept der reformierten SWANS, auch wenn sie 2012 auf „The Seer“ zumindest als Gastsängerin zu hören war.

Abseits der SWANS hatte Jarboe ja schon längst eine eigene musikalische Identität entwickeln können, neben zahlreichen Kollaborationen wie etwa mit NEUROSIS oder Justin K. Broadrick. Für diese neue EP hat sie sich mit der Cellistin Helen Money aka Alison Chesley zusammengetan, die als Sessionmusikerin bereits mit RUSSIAN CIRCLES, Bob Mould, SHELLAC, EARTH oder Joe Lally zusammengearbeitet hatte.

Die insgesamt sechs Stücke dieser etwas kurzen Platte betreten in Sachen Kammerpop, Neoklassik, Doom oder Ambient, plus einer Prise Industrial, zwar nicht unbedingt Neuland, aber was einen hier sofort fasziniert, ist die besondere stimmliche Qualität von Jarboe.

Zwar kommt diese höchst eigenwillige Künstlerin nicht ganz so heftig daher wie auf anderen Releases und verzichtet auf allzu geisteskrankes Gekreische, schafft dadurch aber ein deutlich subtileres gesangliches Spektrum zwischen süßlich-einschmeichelnden und düster-bedrohlichen Klängen.

Auch Money kann mit ihrem charakteristischen Cellospiel maßgeblich zur intensiven Atmosphäre dieser schaurig-schönen Platte beitragen.