WHITE HILLS

Walks For Motorists

Die Schublade Psychedelic Rock hat bei den New Yorkern WHITE HILLS eigentlich schon immer ziemlich geklemmt, das zeigt ihr neues Album „Walks For Motorists“ mal wieder deutlich. Beim ersten Song „No will“ könnte man fast meinen, das Duo um Dave W.

und Ego Sensation hätte sich im Batcave Anfang der Achtziger verirrt und „Bela Lugosi’s dead“ von BAUHAUS ein Update beschert. Ein ähnlich seltsames Goth-Post-Punk-Flair besitzt dann später auch der siebte Song „Automated city“, der an die skelettierte Rhythmik von TONES ON TAIL erinnert.

Und beim finalen Titeltrack „Walks for motorists“ bricht das Duo den stoischen Beat und Bass-Sound des Songs immer wieder mit JOY DIVISION-Riffs auf. Aber auch ansonsten zeugt „Walks For Motorists“ vom Erneuerungswillen von WHITE HILLS, die sich aus Versatzstücken von Space- und Krautrock ihr individuelles Universum gebastelt haben, auf musikalisch hohem Niveau und elegant die Waage haltend zwischen experimenteller Elektronik und brachialem Psychedelic Rock.

Es gibt zwar viele Bands, die versuchen, ihren Platten einen besonderen Loop-Character zu verleihen, die hypnotische Anziehungskraft von WHITE HILLS erreichen allerdings nur wenige. Und sei es nur, weil es dem Duo gelingt, auf äußerst subtile Weise die Endlosschleife vieler ihrer Songs für einen kurzen Moment zum Stillstand zu bringen, ohne dass dadurch deren Energiefluss gestört würde.