INTERSTELLAR

Der britisch-US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Christopher Nolan kann auf eine erfolgreiche Filmkarriere zurückblicken. 1998 drehte er den Low-Budget-Film „Following“, zwei Jahre später landete er mit „Memento“ dann einen echten Überraschungshit, für den sein Bruder Jonathan das Drehbuch schrieb.

Danach klopfte Hollywood an und seitdem kann Nolan millionenschwere Blockbuster drehen. Mit „Interstellar“ erscheint jetzt auf DVD und Blu-ray sein letztes Großprojekt, ein Science-Fiction-Film von epischer Dimension.

Der Co-Autor bei Nolans wohl bisher ambitioniertestem Film ist erneut sein Bruder. Interessant an „Interstellar“ ist, wie der Film anfangs alles vermeidet, was nach konventioneller Science Fiction aussehen könnte.

Stattdessen präsentiert einem Nolan ein staubiges Endzeit-Szenario, bei dem die Menschheit die Umwelt inzwischen so ruiniert hat, dass der Nachschub an Lebensmitteln durch die Landwirtschaft gefährdet ist.

Also wird ein Astronauten-Team durch ein in der Nähe des Planeten Saturn entdecktes Wurmloch geschickt, um nach anderen bewohnbaren Planeten zu suchen. Nolan ist dabei um wissenschaftliche Exaktheit bemüht, weshalb sein Film zuerst auch wie ein NASA-Aufklärungsfilm wirkt, stützt sich mit seiner Wurmloch-Idee allerdings auf Theorien, die ganz klar „Star Trek“-Science-Fiction sind, aber dadurch nicht minder faszinierend.

Und so ist „Interstellar“ ein über weite Strecken extrem eindrucksvoller Film – quasi ein moderner „2001: Odyssee im Weltraum“ –, bei dem bedauerlicherweise das von Jonathan Nolan ursprünglich geplante, deutlich pessimistischere Ende verworfen wurde.

Dadurch wird „Interstellar“ letztlich zurückgeworfen auf verlogene Spielberg’sche Fantasy-Märchen à la „E.T. – Der Außerirdische“ – denn Liebe überwindet bekanntlich alles.