SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW

Kerry Conran scheint ein unschönes Beispiel dafür zu sein, wie schnell sich eine aussichtsreiche Hollywood-Karriere wieder erledigt haben kann. Denn sein immer noch sehenswerter Film „Sky Captain And The World Of Tomorrow“ floppte an der Kinokasse und blieb die einzige Regiearbeit des Absolventen der von Walt Disney gegründeten Kunsthochschule California Institute of the Arts.

Möglicherweise war das Publikum damals vom leicht verwaschenen digitalen Look des Films noch überfordert, der als einer der ersten komplett mit Bluescreen-Technik umgesetzt wurde – sämtliche Hintergründe fügte man erst im Nachhinein ein.

Filmkritiker Roger Ebert fühlte sich in seiner damaligen Besprechung von „Sky Captain And The World Of Tomorrow“ an „Jäger des verlorenen Schatzes“ erinnert, was Conran in gewisser Weise auch so intendiert hatte.

Denn dessen Film bezieht sich (ähnlich wie auch der unterbewertete „Rocketeer“ von 1991) auf die klassischen Abenteuer-Filme und -Serien der 30er Jahre, gleichzeitig spielt hier auch der futuristische Art déco-Look von „Metropolis“ eine große Rolle.

Arm an Zitaten aus dieser Zeit ist „Sky Captain And The World Of Tomorrow“ generell nicht, etwa wenn die rasende Reporterin Polly Perkins (eine herrlich selbstironische Gwyneth Paltrow) eine Kinovorstellung von „Der Zauberer von Oz“ besucht.

Ansonsten spielt der Film in einer alternativen Realität des Jahres 1939, denn weder gibt es eine Wirtschaftskrise, noch versuchen die Nazis die Weltherrschaft zu erlangen. Dafür will ein deutscher Wissenschaftler namens Dr.

Totenkopf gleich die ganze Welt vernichten, was das Fliegerass Sky Captain und Frau Perkins zu verhindern versuchen. Auf Blu-ray kommt dieser kunstvolle Film sehr gut zur Geltung, die Extras der alten DVD-Version sucht man aber vergeblich.