SAW

Vor gut zehn Jahren war das Spielfilmdebüt „Saw“ von James Wan ein echter Überraschungshit, basierend auf seinem ein Jahr zuvor gedrehten gleichnamigen Kurzfilm. Der große Erfolg des Films (eine Million kostete er, das hundertfache spielte er an der Kinokasse wieder ein) bescherte uns dann auch sechs weitere „Saw“-Filme, an denen Wan hauptsächlich als Produzent beteiligt war.

Die besaßen zwar noch einen eigenwilligen Look, inhaltlich ging es aber nur darum, möglichst innovative und exzessive Tötungsarten in Szene zu setzen – dementsprechend große Probleme hatte die Reihe auch mit der FSK.

Wans erster Film war aber auf jeden Fall ein gelungenes Beispiel dafür, wie man mit wenig Kohle und originellen Ideen einen Genre-Film drehen konnte, dem man die Verarbeitung seiner offensichtlichen Vorbilder dennoch ansah.

An erster Stelle natürlich „Seven“, was Autor und Darsteller Leigh Whannell auch offen zugab. Natürlich fehlt „Saw“ die visuelle Raffinesse von Finchers „Seven“, aber auch hier sieht man das Bemühen der Macher, die ausgetretenen Pfade des Serienkillerfilms zu verlassen.

Wobei man den Bösewicht von „Saw“, auf dessen Spur sich zwei Cops befinden, im ersten Moment gar nicht als Serienkiller bezeichnen würde. Eher als Soziopathen mit eigener Moral, der Rache an der Gesellschaft nimmt, was man in gewisser Weise auch als Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem verstehen könnte.

Diese Imitation von „Seven“ nahmen viele Kritiker dem Film in Folge allerdings übel. Aber trotz seiner dramaturgischen Schwächen und abstrusen Story war „Saw“ einer der wenigen wirklich effizienten Horrorthriller der letzten Jahre und besitzt inzwischen verdientermaßen Klassikerstatus.

Auf Blu-ray erlebt „Saw“ jetzt eine weitere Neuauflage im rostig-roten Steelbook mit den bereits bekannten Extras, darunter auch der Original-Kurzfilm.