SINDBAD – HERR DER SIEBEN MEERE

Ähnlich wie „Die Abenteuer des Herkules“ stammt auch „Sindbad – Herr der sieben Meere“ aus der 80er Jahre Trash-Schmiede Cannon. Luigi Cozzi war hier aber nur Autor und Co-Regisseur, da er den Regiestuhl für Enzo G.

Castellari räumen musste, einem Veteran des italienischen Filmgeschäfts der Sechziger und Siebziger. Doch der Regisseur zahlreicher Western und Polizeifilme konnte sich bei diesem vermeintlichen Märchen aus Tausendundeiner Nacht wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern.

Allerdings wird im Film behauptet, die Story würde sich auf Edgar Allan Poes Geschichte „The Thousand-and-Second Tale of Scheherazade“ stützen, was aber reichlich weit hergeholt ist. Wer bei Sindbad vor allem an die wundervollen Film-Adaptionen aus den 50ern, 60ern und 70ern denkt mit ihren von Ray Harryhausen liebevoll gestalteten Stop-Motion-Effekten, muss sich bei „Sindbad – Herr der sieben Meere“ mit einfallslosen Monstern in Ganzkörperkostümen begnügen.

Wie auch bei anderen Cannon-Produktionen dieser Art heißt der Hauptdarsteller Lou Ferrigno, ein aufgepumpter Bodybuilder und Schwarzenegger-Herausforderer beim „Mr. Olympia“-Wettkampf, der vor allem wegen seiner Rolle als grüner Hulk in der Fernsehserie „Der unglaubliche Hulk“ bekannt ist.

Ohne grüne Farbe lässt sich aber Ferrignos begrenztes darstellerisches Talent nur schlecht verbergen, dessen ständig zuckende Brustmuskulatur lebendiger als seine generelle Mimik wirkt. Und so heißt bei „Sindbad – Herr der sieben Meere“ das Fazit „It’s a bad, bad, bad movie“, denn die episodenhafte Story erinnert mehr an ein Videospiel und wird notdürftig durch Dario Argentos frühere Ehefrau Daria Nicolodi als Erzählerin zusammengehalten.

Deutlich spannender ist, was Luigi Cozzi dazu im als Bonus enthaltenen Interview zu sagen hat.