DELEUZE DENKEN\D

Nils Meier

„... am Beispiel von Rainald Grebe, Klotz + Dabeler, Rocko Schamoni, Françoise Cactus und PeterLicht“, so der vollständige Titel. „Kann Spuren von Nüssen enthalten“? Auch, aber in erster Linie Fußnoten.

Normale, fette, unterstrichene und fett-unterstrichene, jeweils mit einer eigenen Bedeutungsebene. Zwischenüberschriften sollen dennoch einen roten Faden gewährleisten. Kein Rhizom, sagt der Autor, eher ein Gewebe.

Dass es vielschichtig bis eklektisch wird, lässt schon das „Deleuze“ im Titel vermuten. Und wer sich in seiner Dissertationsschrift das Ziel setzt, Deleuze’sche Begriffe als literaturwissenschaftliche Methode auf Popmusiker-Literatur anzuwenden, muss zwangsläufig Chaos vor Zufall walten lassen.

Auf die Fußnoten-Späßchen des theoretischen Teils verzichtet Meier im literaturwissenschaftlich-praktischen Teil des Buches. Dennoch: Wer leichte Kost sucht, sollte dieses Buch erst gar nicht in die Hand nehmen, denn man muss lange und ausdauernd schwimmen, um nicht im Meer der Begriffe unterzugehen.

Ist das geschafft, wird man mit einem Einblick in die Welt schreibender Popmusiker belohnt.