DAS UPGRADE

Ulf S. Graupner, Sascha Wüstefeld

Eine Zeit lang sah es so aus, als wäre die Upgrade-Reihe nach dem Aus ihres Verlags schon am Ende angelangt. Aber weit gefehlt: Ursprünglich als Softcover im inzwischen von Raufeld geschluckten Zitty-Verlag erschienen, bringt Cross Cult nun die beiden bisher veröffentlichten Bände als Hardcovergesamtausgabe heraus.

Die ist schon rein äußerlich eine Augenweide, mit folierter Schrift und verschiedenen kleineren optischen Spielereien. Wer die Serie kennt, weiß, was zu erwarten ist: Ein sächselnder Superheld, ein Denglisch sprechender Rock-Titan, Mosaik-Comics gekreuzt mit Ren & Stimpy-Trickfilmzeichnungen, Ostalgie, eine an Gundel Gaukeley erinnernde Stasi-Superschurkin, Tiki, Surfrock ...

Graupner und Wüstefeld zersägen einfach alles, was ihnen in die Quere kommt. Komplett bis in die kleinste Sequenz durchgestylt und vollfarbig koloriert, versteht sich. Ehrensache, schließlich haben die Autoren sich schon mehrfach in der Zeichentrick-Szene verdient gemacht.

„Ein DDR-Superhelden-Malibu-Musik-Comic“, nennen die beiden das selbst, und damit ist eigentlich alles gesagt. Noch sind die verschiedenen Handlungsstränge nur recht lose über absurde Begebenheiten miteinander verbunden, zum Beispiel kann Ronny Knäusel (der DDR-Superheld) nur teleportieren, wenn Cosmo Shleyms (Rockstar der 1960er und Frontmann der BEACH LORDS) größter Hit „Palms in sorrow“ läuft.

Was aber Moctezuma und Hernán Cortés mit der ganzen Sache zu tun haben, ist aus der bisherigen Handlung nur mit sehr viel Fantasie abzuleiten. Ob sich das irgendwann ändern wird? Lässt sich nicht genau sagen.

Eins scheint jedenfalls klar: Vor dem Upgrade wird auch in Zukunft nichts in sicher sein. Fortsetzung folgt ...