HEXE TOTAL

Simon Hanselmann

Eine dauerbreite Hexe namens Megg und ihr zugedröhnter Kater Mogg locken ihren Mitbewohner Eule an seinem Geburtstag in ein verlassenes Haus, um ihn dort vergewaltigen zu lassen? Als Sarkasmus kann das und auch der Rest von „Hexe total“ definitiv nicht durchgehen.

Eher als eine Anhäufung sinnloser Gewalt, kombiniert mit Fäkalhumor, Sex und endlos vielen Drogen. Kein Wunder, dass selbst die Protagonisten im Laufe des Bandes depressiv werden und zunehmend suizidgefährdet sind.

Klar, „Hexe total“ ist Trash und will Trash sein, Art Brut lässt grüßen. Doch wenn die Ekelgrenze permanent ausgereizt wird, ist das auf die Dauer nur schwer zu ertragen. Das Schlimmste daran ist aber, dass es diese Meggs und Moggs tatsächlich gibt.

Mir fallen da auf Anhieb ein paar Hirnverbrannte ein, die deren Verhalten 1:1 umsetzen. Jetzt kommen Einige und interpretieren in dieses Langeweile-mündet-in-Fäkal-Sex-Gewalt-Drogen-Exzessen-Schema eine tiefenanalytische Studie der reizüberfluteten Generation Y in ihren 20ern.

Und solange es Leute gibt, die darin eine tiefere Ebene sehen (wollen), wird es weiterhin einen Kult um diese Ergüsse geben, die authentischer sind, als mancher Fan wahrhaben möchte.