DARK STAR - HR GIGERS WELT

Im Mai 2014 verstarb im Alter von 74 Jahren HR Giger an den Folgen eines Sturzes in seinem Haus. Der Schweizer war einer der wenigen modernen Künstler, dem erfolgreich der Spagat zwischen Kunstwelt und Popkultur gelang – vor allem hinsichtlich der von ihm gestalteten Plattencover und seiner Beteiligung an einem Filmklassiker wie „Alien“.

Bei der Betrachtung der kurz vor seinem Tod entstandenen Dokumention „Dark Star – HR Gigers Welt“ sieht man allerdings, dass Giger gesundheitlich generell nicht mehr ganz auf der Höhe war und sein labyrinthisches und vollgestopftes Haus mit den steilen engen Holztreppen für einen gebrechlichen alten Mann wirklich nicht ganz ungefährlich war.

Eine seltsame Parallelwelt, in der Giger umgeben von modernen Hochhäusern in Zürich lebte und die er in seinem letzten Lebensjahr kaum noch verließ. Und so wurde aus einer Würdigung seines von schweren Schicksalsschlägen (1975 nahm sich seine damalige Lebensgefährtin Li Tobler das Leben) und großen Erfolgen geprägten abgründigen Werks eine Art leiser und traurig stimmender Abschied für diesen kontroversen Künstler, der wie kaum ein anderer den tiefenpsychologischen Gegensatz zwischen Eros und Thanatos in seinen auf viele Leute abstoßend und verstörend wirkenden Bildern thematisiert hatte.

Eine allumfassende Aufarbeitung von Gigers Leben und Schaffen darf man beim Film von Belinda Sallin aber nicht erwarten – das konnte schon „H.R. Giger Revealed“ von 2010 nicht leisten –, dafür gelang der Regisseurin aber ein sehr persönlicher und fast familiärer Einblick in Gigers Kunst, geprägt von den Äußerungen seiner engsten Freunde und Mitarbeiter.

Darunter auch Tom Gabriel Fischer, einer der letzten Assistenten Gigers, ehemals Frontmann von CELTIC FROST, deren Debütalbum von 1985 ein Bild des Schweizer Künstlers zierte.