SON OF A GUN

Australien hat schon immer interessante andersartige Filme hervorgebracht, die dann sogar erstaunlichen Kultstatus erlangten wie George Millers „Mad Max“ von 1980. In den letzten Jahren gab es in dieser Hinsicht zum Beispiel Thriller wie „Königreich des Verbrechens“ oder „Snowtown“.

Der exzellente Kameramann bei beiden Filmen hieß Adam Arkapaw und war ebenfalls an zwei Kurzfilmen von Julius Avery beteiligt. Arkapaws Sinn für ungeschönten Realismus hat sich auch in Averys Spielfilmdebüt „Son Of A Gun“ niedergeschlagen, bei dem allerdings Nigel Bluck hinter der Kamera saß, der erste Erfahrungen in diesem Bereich bei Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie sammeln konnte.

Und Ewan McGregor beschert „Son Of A Gun“ mal wieder eine richtig starke, erstaunlich finstere Hauptrolle. McGregor verkörpert darin Australiens Staatsfeind Nr. 1, den berüchtigten Bankräuber und Schach-Fan Brendan Lynch (lose angelehnt an den real existierenden Kriminellen Brenden Abbott), der im Gefängnis Mentor und Beschützer des 19-jährigen, gerade frisch eingelieferten JR wird.

Doch dieser Schutz ist natürlich nicht gratis, und so muss JR nach seiner Entlassung den Ausbruch von Lynch aus dem Gefängnis organisieren. Ein Pakt mit dem Teufel sozusagen. In Folge wird er auch dessen Komplize bei einem spektakulären Goldraub, der beide allerdings zu erbitterten Konkurrenten macht.

Natürlich ist auch eine Frau dabei im Spiel ... Man mag bei „Son Of A Gun“ bemängeln, dass die Elemente aus Heist-Movie und Knastfilm, inklusive einer Love Story, die Avery hier zusammengekarrt hat, nicht sonderlich originell sein mögen, aber wie darin bereits Bekanntes sehr atmosphärisch neu verpackt wird, erinnert an die stilistische Eleganz eines Jean Pierre Melville und dessen Interpretation des klassischen französischen und amerikanischen Gangster-Kinos.