BRAIN TRAPS

s/t

Wenn man wirklich Ahnung von Musik hat, könnte man den BRAIN TRAPS vorhalten, sie würden höchst primitive Schrammelscheiße mit vernuschelten Vocals und schlampig gegriffenen Akkorden fabrizieren. Außerdem haben die bestimmt auch Bieratem.

Kann man ruhig sagen, müsste sich aber im Gegenzug gefallen lassen, als spaßbefreiter, ignoranter Esel zu gelten. Musikalisch sind BRAIN TRAPS wirklich nicht hochkompliziert, liefern, angetrieben durch einen dichten und treibenden Gitarrensound, aber ein Album ab, das andere Bands mit 24 Spuren und einem routiniertem Toningenieur nicht hinbekommen.

Da schwingen Resonanzen von Super*Teem! und Radio X ebenso mit wie modernere Garage-Modulationen, wie etwa der vielschichtigere Sound von THEE OH SEES oder THE FEELING OF LOVE. Richtungsweisend ist dabei stets die 1-2-3-4-Direktive von Trümmertruppen wie THE DRAGS, INFECTIONS und SUPERCHARGER, von denen sich BRAIN TRAPS vermutlich einiges abgeschaut haben.

Anders kann man es sich nicht erklären, warum sie so sachkundig mit Songs wie etwa „Mellow yellow friend“ kleine fiese LoFi-Schrapnells (Baujahr ’94 statt ’77) aus dem Ärmeln schütteln, die sich ohne Umwege ins Kleinhirn bohren und dort einnisten.

So geht LoFi-Rock’n’Roll par excellence, als Soundtrack zum Aufstand der Tagediebe: „Throw rocks at the jocks!“