EMPLOYED TO SERVE

Greyer Than You Remember

Erinnert sich noch wer an NORMA JEAN oder THE CHARIOT? Das waren Zeiten. Scheiße nur, dasss das ihnen Jesus manchmal wichtiger war als Nachdenken. Mucke machen konnten sie trotzdem. Das werden sich EMPLOYED TO SERVE aus England sicherlich auch gedacht haben und servieren mit ihrem Debüt „Greyer Than You Remember“ ein astreines Brett derben Mathcores, der so auch von eben Genannten hätte kommen können.

Das Schöne: es ist für alle was dabei. Vertrackte Breakdowns von ins Bodenlose gestimmten Gitarren, dissonante Akkorde, Gefrickel, Blasts und ein unberechenbares Songwriting, das man lange nicht mehr auf so hohem Niveau gehört hat.

Und das Allerbeste: Trotz ziemlich krasser (Über)Produktion komplett unpeinlich. Keine Bollo-Breakdowns, kein Nu-Metal-Revival-Kack, einfach auf die Mütze. Das habe ich vermisst. Zwar wird mir „Beg for rain“ dann doch ein wenig zu stumpf und ich ahne schon, dass die Airmax-bestückte Zappelphilippfraktion das auch ganz toll findet, allerdings ist das noch lange nicht so schlimm wie die letzte CODE ORANGE-Platte.

In kleinen Dosen ist Stumpf ja auch mal Trumpf. Das darauf folgende „Bury yourself (Deep)“ beruhigt mich dank D-Beat und ekligem Quietscheriff wieder. Ob man EMPLOYED TO SERVE bald nur noch im Impericon Festival-Package, oder vielleicht doch auf mittelgroßer Clubtour sehen wird, das wird sich zeigen.

Egal, wo es sie hin verschlägt, ich hoffe, Jesus bleibt aus dem Spiel.