JACCO GARDNER

Hypnophobia

Für die mittlerweile boomende Renaissance der Pop-Psychedelia war Jacco Gardners Debütalbum „Cabinet Of Curiosities“ ein Geburtshelfer. Zwar war ihm nie so viel Interesse beschieden wie TAME IMPALA oder den britischen TEMPLES, die mittlerweile schon die Aufmerksamkeit von Teenie-Gazetten erregen.

Aber einen Achtungserfolg über die kleinen Sixties-Szenekreise hinweg hat er schon gelandet. In der Zwischenzeit spielte er Keyboard bei den ebenfalls außerordentlich talentierten ALLAH-LAS und vergrub sich nächtelang in seinem „Shadow Shoppe Studio“, frickelte an neuen Sounds und Songideen und nahm dort schließlich „Hypnophobia“ auf, ebenso wie den Vorgänger bis auf die Schlagzeugtracks völlig im Alleingang.

Genau wie beim ersten Album wird man mit Referenzen an die Helden zugeschüttet, Syd Barrett ist allgegenwärtig, aber auch CARAVAN, die frühen SOFT MACHINE oder Curt Boettchers MILLENNIUM.

Dennoch klingt „Hypnophobia“ niemals altbacken, moderne Technologie hat zumindest seine Produktionsmethoden beeinflusst. Ausnahmesong des Albums ist sicherlich das hypnotische Acht-Minuten-Epos „Face to face“, ein Song, der sich kontinuierlich über ein repetitives Motiv hinweg steigert, ohne einen allerdings am Ende mit Bombast zu erschlagen, stattdessen wieder die ruhigeren Töne anschlägt.

Für das Coverartwork ist der Grafiker und Musiker Julian House verantwortlich, aus dessen Feder auch die meisten STEREOLAB-Cover stammen.