MIKAL CRONIN

MCIII

„Mikal Cronin returns with ‚MCIII‘ ...“ und ich frage mich, wo ich eigentlich bei der Veröffentlichung von „MCII“ 2013 war. Denn Cronins neues, drittes Album ist ein echtes Highlight in Sachen folkrockiger Powerpop, mit einem Hang zum psychedelischen Westcoast-Sound der Sixties.

Sein Debüt erschien 2011, allerdings hatte Cronin bereits zwei Jahre zuvor zusammen mit dem extrem produktiven Ty Segall ein Album aufgenommen, in dessen Band er auch spielte und auf dessen Platten er nach wie vor auftaucht.

Inzwischen konzentriert sich Cronin aber offenbar mehr auf seine eigene Karriere, musikalisch kann er allerdings Segalls Prägung nicht völlig abschütteln, weshalb „MCIII“ auch wie eine Art Entsprechung zu dessen letztem Album „Manipulator“ wirkt.

Denn ähnlich wie Segall hat auch Cronin ein Faible für opulente Kammerpop-Arrangements, legt dabei aber keinen großen Wert auf LoFi-Ästhetik, sondern hat „MCIII“ mit einer druckvollen, differenzierten Produktion versehen.

Und auch Cronins Songwriting ist deutlich straighter und rockiger als das von Segall, und hat letztendlich mehr gemein mit THE NEW PORNOGRAPHERS, YO LA TENGO oder frühen R.E.M. Sollte Cronin sein Pulver nicht schon mit „MCIII“ verschossen haben, was extrem bedauerlich wäre, ist der 29-Jährige definitiv einer der kommenden neuen Sterne am Singer/Songwriter-Firmament.