NORTH ALONE

Cure And Disease

„Cure And Disease“ ist ein Brett. Da braucht man nicht lange drumherum zu reden. Punkfolk in Singer/Songwriter-Manier, der – nicht zuletzt wegen der begleitenden Geige – musikalisch stark an Chuck Ragans Soloprojekt erinnert.

Das Album wurde im DocMaKlang Tonstudio in Osnabrück aufgenommen. Moment, Osnabrück? Das überrascht: Stil, Ausstrahlung, die wahnsinnig kratzige Stimme und rotzige Kumpelattitüde klingen dermaßen nach den Staaten, nach Country und Folk, dunklen Motels und langen Highways und das alles mag so gar nicht passen zum deutschen Singer/Songwriter-Genre.

NORTH ALONE macht mit seinen harten Akustik-Krachern verdammt Laune, Sänger Manuel Sieg erzählt Geschichten, die nur Reisende erzählen können, er erfindet das Genre zwar nicht neu, macht aber schlicht alles anders als seine Liedermacher-Kollegen hierzulande.

Und dann wäre da noch der stärkste Song, „Missing heart shadow“, der für den Duktus des gesamten Albums steht: das Lied hätte genauso gut auf einer GASLIGHT ANTHEM-Platte landen können. Nicht falsch verstehen: Der Song klingt keineswegs nach billiger Kopie; viel mehr fragt man sich, warum Brian Fallon nicht auf diese Idee kam.

Und das darf als Schulterklopfen verstanden werden.