BITERS

Electric Blood

Ist es richtig, dass Rebel Rock dieser Tage auf mit Seriennummern versehenen CDs kommt, deren Audiodateien verfolgbar sind, falls man es wagen sollte, die Revolution zu vervielfältigen? Ist das der nächste Schritt zum Hairspray Rock’n’Roll Dream, der seine Posen und Licks zwar bis zum Erbrechen beherrscht, aber in etwa so viel Subversivität besitzt wie Axl Rose beim Groupie-Rudelbums in Paradise City? Es mag das heutige Musikgeschäft mit seinen Nischenbands für wildgewordene Teenager und Einzelhandelskaufleute widerspiegeln, hinterlässt aus meiner Sicht aber einen bitteren Nachgeschmack, den man auch bei „punk(t)genauen ...

Asskickern“ wie den BITERS durchaus einmal zum Thema machen sollte. Am bewährten „Lipstick on your Federboa“-Glam-Revival Rock ändert das, bis auf zunehmende Stadionrock-Tendenzen und genannte MÖTLEY CRÜE/GUNS N’ROSES-Entgleisungen, natürlich nichts.

Die Einflüsse sind noch immer so vielfältig wie eh und je, reichen von der altbekannten Bowery-Gang um die NEW YORK DOLLS und HEARTBREAKERS über den Bombastrock der Siebziger Jahre ROLLING STONES und dem Noize der SLADE-Radaukumpanen bis hin zum cheesy Bubbleglam-Stomp von SWEET.

Doch die dreckige BERLIN BRATS-Kante, der provokative TOILET BOYS-Junkie-Blitz werden zunehmend dem bewussten Aufbau einer in Klischees gefangenen Marke geopfert, die in die Lächerlichkeit einer Karikatur ihrer selbst abzurutschen droht.