DOCTOR BISON

Dewhursts: The Musical/Bring It On

War ja klar (und überfällig), dass von Aston von Boss Tuneage auf seiner Mission, die weniger bekannten Bands der britischen Punk- und Hardcore-Szene der Achtziger und Neunziger vor dem Vergessen zu bewahren, früher oder später auf DOCTOR BISON stoßen musste.

Die waren ab den frühen Neunzigern aktiv, hatten ihre Hochphase mit beachtlicher Live-Präsenz in Deutschland in der zweiten Hälfte jenes Jahrzehnts und konnten mit prominenter Besetzung punkten: Baz Oldfield (voice, guitar) und The Rev (drums; beide einst bei THE ABS) und Dickie Hammond (guitar; LEATHERFACE, HDQ) vergnügten sich hier und lieferten einen Sound ab, der durchaus Fans erwähnter Bands begeisterte, aber im Grunde etwas stärker auf traditionelle Rockmusikelemente setzte.

Den „Durchbruch“ schaffte die Band mit dem Quasi-Album „The Bloated Vegas Years“ von 1997, einer elf Songs umfassenden Zusammenstellung der Songs dreier EPs, die auch auf einem deutschen Label erschien.

Mit „Kentucky red hair“ ist hier einer der Überhits der Band enthalten, aber auch „A place for us“ ist grandios und hypereingängig, „Right about you“ nicht zu vergessen. Wer die anderen Bands der Beteiligten kennt, dieses Album aber seinerzeit verpasste, sollte sich die Neuauflage unbedingt besorgen, auch fast zwei Jahrzehnte später haben die Songs nicht gelitten.

Und wenn man dann schon dabei ist, sollte man auch gleich die separat veröffentlichte CD „Dewhursts: The Musical/Bring It On“ erstehen, wobei dieses Album aus dem Jahre 1998 in Deutschland eher unbekannt blieb, obwohl es den eingeschlagenen Kurs konsequent fortsetzte.

Als Bonus gibt es dann noch die „Bring It On“-EP von 2003. Damals war die Band längst aufgelöst, aber nahe Regensburg spielte man auf der Hochzeit von Freunden, und irgendwie entstand bei der Gelegenheit noch eine 4-Song-EP mit neuen Songs.

Beide CDs kommen mit dickem Booklet mit Fotos, Texten und launigen Erinnerungen der Beteiligten.