ED RANDOM BAND

Boxer

Dem Kapitel „Punk’n’Roll“ hatte die ED RANDOM BAND kritisch betrachtet nichts Neues hinzufügen. Aber bei diesem Genre dreht es sich ja nicht um eine konstante musikalische Fortentwicklung. Es dreht sich um Trinken, gereckte Fäuste und Mitgrölrefrains.

Leider gibt es nur wenige Bands, die das auch auf Albumlänge so mitreißend hinbekommen haben, wie der Vierer aus Schleswig-Holstein auf dem (leider einzigen) CD-Release von 2004. Auch zehn Jahre später haben Songs, wie „Superspastic“ oder „Red flag“ nichts an Schwungkraft eingebüßt.

Umso schöner, dass die Kieler Schaubude und Klownhouse Recordz sich an einen Vinyl-Rerelease dieser vergessenen Perle gemacht haben – flankiert von einem umjubelten Konzert. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Das streng limitierte Vinyl kommt mit schickem Siebdruckcover (keines gleicht dem anderen) und hat als Zugabe noch einen Download-Code, der auch die ursprüngliche Release-Show als mp3 ausspuckt.

„Boxer“ ist tatsächlich ein Klassiker – zwölf Hymnen, mit Slapbass, Bratgitarren, punchigem Schlagzeug und Oles Whiskeystimme. Wer bei „Broken hearted“ nicht mitschunkelt und -singt, hört wahrscheinlich ausschließlich APHEX TWIN.

Alle anderen sollten ein Ohr wagen – es lohnt sich. Im Dezember gibt es beim traditionellen „Hackfressen & Lametta“ noch mal die Möglichkeit, sich „Boxer“ live reinzutun. Unbedingt machen!