MARIO DIAZ DE LEON

The Soul Is The Arena

Unter dem Alias ONEIROGEN vermittelt Mario Diaz de Leon lückenlos zwischen Industrial, Noise und SUNN O)))-Drone-Ästhetik. Auf „The Soul Is The Arena“ spitzt er seine Idee zu, klassische Instrumente auf Synthie-Texturen treffen zu lassen, und ruft damit fragwürdige Assoziationen hervor.

Das Titelstück scheint de Leons Plädoyer zu sein, die Forschung hinsichtlich der Entwicklung von Laserwaffen aus Neunzige-Jahre-Konsolenspielen zu subventionieren. Es legt allerdings durch das stete Synthesizer-befeuerte Imitieren und Verändern der voranschreitenden Bassklarinette nahe, dass diese Knarren genauso krumm abfeuernde, fehlzündende Konstruktionen zu werden versprechen wie die G36 der Bundeswehr.

Klassisches Instrumentarium wird hier wie auch in „Luciform“ mit elektronischen SciFi-Klängen verklebt und verkommt zu einem unpassenden Nebeneinander. Der knapp zwanzigminütige Schlusstrack „Portals before dawn“ beginnt hingegen mit einsamen Klavierakkorden, die stilistisch an den musikalischen Spannungsaufbau von Stummfilmen aus den Zwanzigern denken lassen.

Es gleitet hinein in einen von Flöten und dem Piano dominierten, perkussiven Teil, der an die großen kompositorischen Ambitionen von KAYO DOT erinnert. Der spannende Ausläufer einer seltsam ziellosen Angelegenheit.