TRAVELIN JACK

New World

Auf dem Backcover präsentiert sich der Vierer aus Berlin um Sängerin „Spaceface“ in einem Look, der wirkt, als sei man auf psychedelischen Drogen erst in einen Rockstar-Schminkkurs (Thema der heutigen Stunde: „Von KISS bis TURBONEGRO“) geraten und anschließend in einen Second-Hand-Laden eingebrochen, dessen Besitzer die Tür 1979 hinter sich zugemacht hatte, um nie wieder zurückzukehren.

Doch, das kann man machen, denn Rock’n’Roll darf alles. Zum Beispiel auch, sich am musikalischen Erbe jenes Jahrzehnts jenseits von Punk zu bedienen. Früher Metal, Glam- und Hardrock (BLUE CHEER, THIN LIZZY, UFO, etc.

pp.) werden von TRAVELIN JACK sehr authentisch in die Jetztzeit geholt, und über die Distanz von acht Nummern, die so typische Titel tragen wie „I need love“, „Thunderbird“, „Child of misery“ oder „Heavy chains“, machen sie ihre Sache ausgesprochen gut.

Das Problem freilich ist, dass SPIDERS oder ROYAL THUNDER das auch tun – und das entscheidende Quentchen fresher, grooviger und gelenkiger sind ... Trotzdem, „New World“ ist ein gelungenes Debüt, die Stärke der Band ist die Stimme ihrer Frontfrau.