5 ZIMMER KÜCHE SARG

Die neuseeländische Filmlandschaft hatte schon immer etwas sehr Eigenwilliges an sich, und wenn das Logo der New Zealand Film Commission im Vorspann erschien, hatte man das Gefühl, etwas Besonderes geboten zu bekommen.

Hierzulande wäre es wohl kaum vorstellbar, dass Filme wie Peter Jacksons Splatter-Frühwerke „Bad Taste“ oder „Braindead“ mit staatliche Filmförderung finanziert würden. Auch Taika Waititis (der Regisseur und einer der Hauptdarsteller des Films ist) ungemein charmante und smarte Mockumentary „5 Zimmer Küche Sarg“ ziert das Logo der New Zealand Film Commission.

Bereits Waititis Spielfilmdebüt „Eagle vs Shark“ von 2007, eine schrullige und recht unromantische Romcom voller abstruser Ideen, war von der NZFC finanziert worden, und man hat eigentlich nie den Eindruck, dass das in irgendeiner Form die Kreativität der Macher beeinträchtigt hätte.

Und wenn man bedenkt, dass es gerade nichts Unoriginelleres gibt als Vampire und Pseudo-Dokus beziehungsweise Found-Footage-Streifen, muss man „5 Zimmer Küche Sarg“ eigentlich umso mehr zu schätzen wissen.

Der Originaltitel „What We Do In The Shadows“, also „Was wir im Dunkeln treiben“, betont allerdings deutlicher die Horror-Elemente des Films. Der versteht sich aber weniger als tatsächlicher Horrorfilm, sondern als ironische Verarbeitung der klassischen Blutsauger-Mythologie und subversiven Gegenentwurf zu den Mainstream-Kino-Vampiren.

Im Mittelpunkt steht dabei eine Vampir-WG, deren Alltag von einem Kamerateam dokumentiert werden soll, was „5 Zimmer Küche Sarg“ zu einer Art Sozialstudie über das Gruppenverhalten von Vampiren in extrem vergnüglicher Sitcom-Manier macht.

Sowohl DVD als auch Blu-ray sind mit reichlich Zusatzmaterial ausgestattet, darunter auch der 28-minütige Kurzfilm, auf dem „5 Zimmer Küche Sarg“ basiert.