CLAN

Die fünf Goethal-Schwestern zwischen Ende 20 und Mitte 40 leben irgendwo in Belgien in einer Vorstadt, die so neutral dargestellt ist, dass sie überall in Westeuropa liegen könnte. Es geht ihnen gut, von den üblichen kleinen Problemen des Alltags mal abgesehen.

Oder besser gesagt, es könnte ihnen gut gehen, wenn da nicht Jean-Claude wäre, der Mann von Veerle. Der nennt seine Frau nur Mutti, und das ist noch das geringste Problem. Jean-Claude, der wirkt wie eine Mischung aus Stromberg und Walter aus „Breaking Bad“, ist ein Arschloch: Sexistisch, intrigant, egoistisch.

Nachbarn ausspionieren, das Chinarestaurant denunzieren, eine Schwägerin zum eigenen Vorteil beim Chef anschwärzen, seine Gattin als dummes Heimchen am Herd kleinhalten – all das macht ihm sichtbar Spaß.

Dumm nur, dass er die Rechnung ohne seine vier Schwägerinnen gemacht hat, die einen Beschluss fassen: Jean-Claude muss weg! Und so kann man über zehn Folgen miterleben, wie Birgit, Eva, Goedele und Rebekka versuchen, ihren Plan in die Realität umzusetzen – mittels Gift, mittels Stromschlag, mittels Erhängen ...

Dass sie damit irgendwann Erfolg haben werden, ist von vornherein klar, denn die Serie läuft auf zwei Zeitebenen: Der Mord und die Beerdigung im November, und die Monate davor mit den verschiedenen Mordversuchen.

In der Gegenwartsebene wird die Spannung noch erhöht durch zwei sich als Detektiv versuchende Versicherungsvertreter, die Zweifel an den Todesumständen haben und aus reinem Eigennutz – Gemauschel mit Jean-Claudes Lebensversicherung – auf keinen Fall zahlen müssen dürfen.

Alles in allem ist „Clan – Den perfekten Mord gibt es nicht“ beste Unterhaltung mit feministischem Anstrich und nur manchmal ein kleines bisschen zu harmlos.