FUCKIN SUSHI

Marc Degens

Wie aus FUNKY SUSHI mit einem Mal FUCKIN SUSHI wird, und wie ein verklemmten Außenseiter in seiner neuen Schule und Umgebung ein, wenn auch nur kurzzeitig gefeierter Pop-Star wird. Das kann man in diesem ausgesprochen unterhaltsamen Roman von Marc Degens lesen.

Bei „Fuckin Sushi“ handelt es sich um die Geschichte von Niels, einem pubertierenden Jungen, der aus dem Ruhrgebiet nach Bonn umgezogen ist und dort nicht wirklich Anschluss findet, bis er Rene aus seiner Schule kennen lernt und mit ihm die Band FUCKIN SUSHI gründet.

Nach einem Auftritt vor dem Café von Heino in Bad Münstereifel geht es erst so richtig los. Ein YouTube-Video verschafft der Band dann den ersten Erfolg. Wie es weitergeht, erzählt Degens in einem recht lakonischen Stil, der nicht zuletzt der launischen Dialoge wegen flott zu lesen ist.

Auch wenn „Fuckin Sushi“ nicht den selben Tiefgang erreicht, so erinnert das Buch doch an vielen Stellen an Wolfgang Herrnsdorfs „Tschick“. Eine klassische Coming-of-Age-Geschichte mit viel Musik und Schwermut eines Heranwachsenden.

Beim Lesen muss man zwangsläufig an seine eigene Jugend und die damit verbundenen Sorgen, Nöte und Ängste denken. Wie gut einem die Musik dabei helfen kann, diese in den Griff zu bekommen, zeigt „Fuckin Sushi“ auf unterhaltsame Weise.

Um der Story um eine fiktive Band die nötige Portion Authentizität zu verpassen, gibt es am Ende auch noch ein frei erfundenes Interview mit FUCKIN SUSHI. Nicht nur deshalb ist man schnell geneigt zu glauben, die Band habe es genau so gegeben.

Und im Grunde genommen hat es das ja auch. In jedem noch so kleinen Kaff, in unzähligen Keller- und Bunkerräumen seit vielen Jahrzehnten. Und „Abrentnern“ ist mein neues Lieblingswort.