BIJOU IGITT

Der letzte Dodo

Von wegen „flugunfähiger Vogel“: BIJOU IGITT starten durch und bringen alles und jeden zum abheben. Meckerpunk heißt das jetzt übrigens. Die zugezogenen Hamburger Hannes, Tobi und Jan haben sich ein paar Tage Zeit genommen, um in Cuxhaven den Nachfolger zu ihrer 2014er Einstands-Mini-CD aufzunehmen.

Mehrere Veränderungen werden dabei deutlich: BIJOU IGITT haben das Spektrum der Songs deutlich Richtung Indiepunk erweitert, Schrammelgitarren und Chorgesang überlagern die hardcorige Basis der Aufnahmen, die insgesamt dumpfer und basslastiger klingen und dementsprechend druckvoll und laut aus den Lautsprecherboxen strahlen.

„Scheiße in the end“ erinnert an MATULA und Co., wobei der Gesang allerdings immer noch ziemlich AFFENMESSERKAMPF-mäßig klingt, aber gut, es ist eben Hannes [sic!]. „Kartoffelauflauf“ erscheint als hektischer Anti-Fahnenschwenker-Song, der dem SPORTFREUNDE STILLER-Sommermärchen kräftig in den Arsch tritt, und „Kakachamäleon“ ist klebriger Honigsenf, nach dem man sich die Finger leckt.

Warum sich bis jetzt noch kein Label bei dem sympathischen Trio gemeldet hat, ist mir ein Rätsel. Die Platte erscheint im Eigenvertrieb in verschiedenen Farben, als 12“ mit 45 rpm. Kann man kaufen, zum Beispiel bei der Oktober-Tournee.