DEAD LORD

Heads Held High

Ist es möglich, über DEAD LORD zu sprechen, ohne dabei THIN LIZZY und/oder Phil Lynott zu erwähnen? Die Antworten werden von „Verdammt schwieriges Unterfangen“ bis hin zu „Ausgeschlossen!“ reichen. Was zu 99,9% daran liegt, dass Frontmann Hakim nicht nur mit einer ähnlich markanten Stimme und Haarpracht wie der viel zu früh verblichene Ire, sondern auch noch mit vergleichbarem Songwriting-Talent und Bühnenpräsenz gesegnet ist.

Natürlich verteufeln manche die Schweden als schnöde Coverband, doch denjenigen, die unken, empfehle ich, eine Show der Lizzy-Epigonen zu besuchen. Danach werden sich die Plagiatsvorwürfe in Luft auflösen und der Gedanke, dass Reinkarnation tatsächlich existiert, erscheint nicht mehr ganz so abwegig.

2013 lieferten die vier mit „Goodbye Repentance“ ein Debüt ab, welches sie von Null in sämtliche Lieblingsalben-Top Ten der Rockwelt katapultierte, und waren eine der Live-Überraschungen des Jahres.

Songs, die sofort in Ohr und Herz kriechen, Gitarrenharmonien so warm wie ein Sommerregen und trotzdem genug Eier, dass es kracht. Auf dem Nachfolger „Heads Held High“ gehen sie es zwar insgesamt ein bisschen ruhiger an, halten aber den hohen Erwartungen stand, haben mit „Ruins“ einen weiteren Knüller wie „Hammer to the heart“ und schaffen so locker die Qualifikation für eine der neuen Lieblingsscheiben 2015.