GOLDBERG

Misty Flats

Schade, aber toll. BATCH hätten das nächste große Ding am Powerpop-Himmel werden können, die neuen BIG STAR oder RASPBERRIES sozusagen. Hat aber nicht geklappt, 1974 lösten sie sich auf, und Gitarrist/Songschreiber/Poet Barry Thomas Goldberg war auf sich allein gestellt.

Der Einfachheit halber nahm er zunächst ein paar Stücke im Heimstudio seines Freundes Michael Yonkers auf. Und größer konnte der Gegensatz zu den sonnigen, harmonieverwöhnten BATCH-Songs nicht sein.

Trübsinnige Folk-Songs, Einzelgängermusik, miesepetrig, aber randvoll mit kleinen Details, an denen sich Goldberg als enorm scharfsinniger Beobachter seiner Zeit zeigt. Yonkers, der bereits seit 1968 extrem exzentrische Songs mit extrem exzentrischen Geräten und Effekten Marke Eigenbau aufnahm, unterstützte seinen Freund nach besten Kräften, spielte hier und da Bass, zweite Gitarre, Mundharmonika und steuerte gelegentlich eine zweite Gesangsstimme bei.

„Misty Flats“ taufte Goldberg, inspiriert von einem Gedicht John Oxenhams, das Album. Yonkers brachte dann im Eigenverlag die Platte (gleichzeitig mit vier seiner eigenen Alben) heraus, und es wundert nicht im Geringsten, dass nicht auch nur eine der Scheiben über den ewigen Outsider-Status hinwegkam.

Dennoch: zur rechten Zeit am rechten Ort mit den richtigen Kontakten wäre Goldberg gewiss groß durchgestartet.