GOLDEN VOID

Berkana

Bereits das 2012er Debüt von GOLDEN VOID, unter anderem bestehend aus EARTHLESS-Gitarrist Isaiah Mitchell und ASSEMBLE HEAD IN SUNBURST SOUND-Mitglied Camilla Saufley-Mitchell, sorgte für Irritationen.

Wie konnte man nur dermaßen humorlos typischen Seventies-Rock ohne einen Funken echter Originalität nachspielen? Die Suche nach irgendeiner Form von Selbstironie glich der nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.

Ähnlich ernüchternd wirken die ersten Songs des Nachfolgers „Berkana“, denn das Quartett weigert sich beharrlich, ihrer Retro-Verliebtheit eine echte Metaebene hinzuzufügen. Erst „Astral plane“, der vierte der insgesamt sieben Tracks, stellt eine Art Wendepunkt dar, denn dort verändert Tim Greens Gitarrespiel in gewisser Weise die bisherige Wahrnehmung der Platte.

Green, der „Berkana“ auch produziert hat, besitzt ja als Mitglied der leider nicht mehr existenten THE FUCKING CHAMPS (in den Neunzigern spielte er bei NATION OF ULYSSES) seine Erfahrungen hinsichtlich der ironischen Brechung von Heavy-Rock-Klischees und macht aus einer bis dahin eher mittelmäßigen plötzlich eine richtig großartige Band.

Knapp sieben grandiose Minuten, die zwar nichts an der grundsätzlichen Ernsthaftigkeit von GOLDEN VOID ändern, aber dafür das handwerkliche Können der Band ins rechte Licht rücken. Melodischer Heavy Rock wird hier bestimmt nicht neu erfunden, klingt aber insgesamt einfach unverschämt gut.