KADAVAR

Berlin

„Who will save rock’n’roll?“, fragten einst die DICTATORS, und die Antwort, dem gegenwärtigen Stand der Dinge nach zu schließen, ist eindeutig: Bands wie GHOST und KADAVAR. Noch sind MOTÖRHEAD oder IRON MAIDEN größer, doch der Tag, an dem diese ihren finalen Abschied von der Bühne verkünden werden, rückt näher.

Die Nachfolger haben die Startlöcher längst verlassen, sind bereits im Rennen, so dass man sich um die Rettung und die Zukunft des Rock(’n’Roll) keine Sorgen zu machen braucht. Und wenn es aus popkritischer Sicht eines anzumerken gibt, dann nur, dass weder GHOST noch KADAVAR der Rockmusikgeschichte auch nur ein Iota an Innovation hinzugefügt haben.

KADAVAR, um zum Thema zu kommen, machen sich dabei besonders konsequent um die Traditionspflege verdient, sowohl in allgemeiner Hinsicht wie auf ihr eigenes Schaffen bezogen. Was 2012 mit dem titellosen Debüt auf Tee Pee beziehungsweise This Charming Man begonnen und dann 2013 mit „Abra Kadavar“ fortgesetzt wurde, erfährt nun mit „Berlin“ eine weitere Perfektionierung: KADAVAR klingen, als wäre die Zeit in ihrem Universum 1972 stehengeblieben, „...

und täglich grüßt das Murmeltier“. Weiterentwicklung stilistischer Art? Modernes Teufelszeug. Technik von heute? Weg damit. Diese Konsequenz macht den Charme des Berliner Trios aus, das sich anschickt, einer der erfolgreichsten deutschen Rockexporte seit Jahren zu werden.

Exzellentes Handwerk gehen hier Hand in Hand mit außergewöhnlich gutem Songwriting, wofür exemplarisch „Thousand miles away from home“ und „Stolen dreams“ stehen.