LIZZY MERCIER DESCLOUX

Press Color

Die Französin Lizzy Mercier Descloux war Musikerin, Schriftstellerin und Malerin und zog 1976 von Paris nach New York. Dort schloss sie Freundschaft mit Richard Hell und Patti Smith und wurde eine eher unbekanntere Erscheinung in der New Yorker No-Wave-Szene Ende der Siebziger Jahre.

Patti Smith schrieb das Vorwort und illustrierte ihr erstes Buch „Desiderata“, zu dem auch Richard Hell einige Beiträge beisteuerte. Die Musik auf ihrem Debüt „Press Color“ von 1979, welches in einer improvisierten Zehn-Tage-Aufnahmesession aufgenommen wurde, hatte nicht die oft atonale Radikalität, die man bei No-Wave-Musikern wie James Chance oder Lydia Lunch heraushört.

Vielleicht ihrer französischen und künstlerischen Herkunft geschuldet, waren es eher fragile Songs. Auf dem Album findet sich auch eine wirklich skurrile Coverversion von „Fire“ von Arthur Brown.

Wie die New Yorker Formation ESG arbeitete sie mit DJs und Elemente aus Disco-Punk und (Ethno-)Funk fanden Eingang in ihre Musik. Teilweise hört man auch Anleihen beim Art Rock und Worldbeat der TALKING HEADS heraus (später reiste sie durch Afrika, um den Afrobeat besser zu verstehen).

Ein Achtungserfolg war ihr leider nicht vergönnt. Im Jahr 2000 kehrte sie nach Frankreich zurück. Lizzy Mercier Descloux starb 2004 auf Korsika an Krebs.