MERCURY REV

The Light In You

Bereits 2008 erschien das letzte MERCURY REV-Album „Snowflake Midnight“, und seitdem – nichts mehr. Ungewohnt bei einer Band, die seit dem grandiosen Debüt „Yerself Is Steam“ von 1991 einen Rhythmus von ungefähr drei Jahren eingehalten hatte.

Da macht man sich schon Sorgen ... Frontmann Jonathan Donahue sagte dazu nur: „It was one of those outerworldly life sequences, when everything you think is solid turns molten, but also, when something is worth saying, it can take a long time to say it, rather than just blurt it out.“ Sprich: der unerwartete Scheiß des normalen Lebens kam ihnen in die Quere.

Zum Glück war die Folge dieser „außerweltlichen“ Erfahrung nicht die Auflösung der Band, und so ist die Band aus Buffalo, New York, die in der Zwischenzeit ja durchaus live auftrat, nun mit „The Light In You“ zurück, ihrem achten Longplayer.

Der geizt nicht mit klassischen MERCURY REV-Trademarks, ist so ätherisch wie gewohnt, feinperlig, verträumter Psychedelic-Dreampop. Musik von und für die Sommerwiese, bisweilen so kitschig und bunt und schön, dass man es kaum aushält, aber da der Band kitschige Klebrigkeit völlig abgeht, ist dieses Werk eben auch wieder, um in den Worten von Donahue zu sprechen, sehr „outerworldly“.

Das Album, dessen Aufnahmen im Herbst 2013 begannen und das von Donahue und Grashopper aufgenommen und produziert wurde, ist so kaleidoskopartig bunt und farbenfroh wie die psychedelische Lightshow bei den Konzerten der Band, mal orchestral, mal kompakter, immer aber von hymnischer Leichtigkeit.

Eine wunderschöne Erfahrung.