RICARDO DONOSO

Machine To Machine

Ein unheilvolles Synthesizer-Motiv drängt sich prominent ins Soundbild, begleitet von industriellem Geschepper. Langsam baut sich eine bedrückende Stimmung auf, die „Machine To Machine“ durch Mark und Bein fahren lässt und nur in „Dance of attunement“ von einer neo-klassischen Verneigung durchbrochen wird, indem Ricardo Donoso die blickdichten Texturen transparent macht.

Sein Konzept setzt sich mit Werbestrategien auseinander, die absolut bedrohlich in Szene gesetzt werden und der ähnlichen Ausgangslage von ONEOHTRIX POINT NEVER bei „Replica“ diametral entgegensteht.

Während Daniel Lopatin auf „Replica“ seine Bilanz mit einer kruden Ästhetik aus lauter seltsamen Samples schönt und die „Power of persuasion“ anpreist, schwebt Donoso ein dissonantes Klangbild mit gewaltbereiter Elektronik vor.

Wenn man sich also mal wieder mit einem zähnefletschenden Verkäufer von Telefonen oder Internetleitungen konfrontiert sieht: Einfach Donosos Maschinen anwerfen und ein räudiges „Das kauf ich dir nicht ab!“ lauthals in den Hörer prügeln.