STRANGE FLOWERS

Pearls At Swine

Mit den STRANGE FLOWERS muss man sich als hartgesottener Freund der Klänge aus den Sechziger Jahren nun schon ein gefühltes halbes Leben lang herumschlagen. Es war nicht immer leicht mit ihnen, zu oft haben sie in der Vergangenheit mit schlappen Hippierock-Songs enttäuscht, doch irgendwie bekamen sie vor einigen Jahren doch noch die Kurve, und mit „Pearls At Swine“ setzen sie nun die erfreuliche Entwicklung der letzten paar Alben fort.

Strafferer Sound, eher an Freakbeat der mittleren Sixties als an die ach so progressiven Spätsechziger-Scheußlichkeiten angelehnt, und die Formel steht den Turinern bestens zu Gesicht. „Eugene“ ist ein kraftvoller Garagerocker geworden, „Sarah Blake“ ist eine entspannte Drogen-Mod-Nummer, die bestens auf „Ogdens’ Nut Gone Flake“ der SMALL FACES gepasst hätte, und der Titelsong erinnert an besten Momente von DREAM SYNDICATE.

Als Paisleypopper macht die (wieder mal umbesetzte) italienische Psych-Legende jedenfalls eine ausgesprochen gute Figur. Interessantes Schmankerl der neuen Besetzung: keine Bassgitarre mehr, stattdessen kommt eine Rhodes-Bass-Orgel (wie bei den DOORS) zum Einsatz! „Pearls At Swine“ gefällt jedenfalls von Hören zu Hören besser, und ist bislang das Beste, was die STRANGE FLOWERS abgeliefert haben: ein Grower ohne Abnutzungserscheinungen, der das Zeug zum potenziellen Klassiker hat.