EX MACHINA

Direkt mit seinem ersten Roman „Der Strand“ von 1996 gelang Alex Garland ein Bestseller, seitdem gilt er als einer der begabtesten jungen britischen Schriftsteller. Vier Jahre später verfilmte Danny Boyle gelungen „Der Strand“, und anschließend schrieb Garland für Boyle die Drehbücher zu „28 Days Later“ und „Sunshine“.

Bei seinem Drehbuch für die Comic-Adaption „Dredd“ von 2012 hatte Garland zuletzt allerdings keine literarische Sternstunde. Jetzt hat Garland mit „Ex Machina“ seinen ersten Film als Regisseur gedreht, der inzwischen auf DVD und Blu-ray zu haben ist.

Oscar Isaac, der sich gerade zu einer Art jungem Al Pacino entwickelt, spielt darin Nathan, den öffentlichkeitsscheuen Konzernchef einer Firma, die die weltweit populärste Suchmaschine Bluebook entwickelt hat.

In seinem abgelegenen High-Tech-Haus hat Nathan zudem einen weiblichen Androiden namens Ava geschaffen. Ein bei ihm angestellter Programmierer soll dort mit Hilfe eines Tests feststellen, ob der Android ihn davon überzeugen kann, dass er menschlich sei – ähnlich wie beim Voight-Kampf-Test in Philip K.

Dicks Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“, nur dass der Tester in diesem speziellen Fall das Ergebnis schon kennt. Garlands kammerspielartiger Psycho-Techno-Thriller über künstliche Intelligenz ist wohl das, was man gerne als „thought-provoking“ bezeichnet.

Insofern ist es bedauerlich, dass unter der stylischen Oberfläche nur eine weitere Variation von Mary Shelleys „Frankenstein“-Geschichte zum Vorschein kommt, über den existentiellen Konflikt zwischen Schöpfer und seiner äußerst verführerischen Schöpfung.

Und so bleibt „Ex Machina“ trotz seiner interessanten Fragestellung und dem zukunftspessimistischen Szenario seltsam unterentwickelt und kommt letztendlich nicht über die Ebene von spekulativer Pulp-Science-Fiction hinaus.