SEX CRIMINALS

Matt Fraction, Chip Zdarsky

In den USA ursprünglich als Monatsheft erschienen, werden in der deutschen Erstausgabe von „Sex Criminals“ je fünf Hefte zu einem Sammelband zusammengefasst. Die Handlung ist, vorsichtig ausgedrückt, recht seltsam: Für die beiden Protagonisten bleibt während eines Orgasmus die Zeit stehen, allerdings nicht für sie selbst, nur für alle anderen.

Diese Fähigkeit nutzt der ADHS-geplagte Jon zunächst nur, um seinem Chef in die Büropflanze zu kacken. In Zusammenarbeit mit seiner Freundin Suzie beginnt er aber dann, Banken zu beklauen, um Geld für die Rettung einer Bibliothek aufzutreiben, was schließlich die Sexpolizei auf den Plan ruft.

Eine vielstudierte, hochintelligente und zur Universitätsprofessorin aufgestiegene ehemalige Pornodarstellerin namens Jazmine St. Cocaine soll nun helfen, gegen diese scheinbare Übermacht anzukämpfen.

Dazu gibt es selbstverständlich quietschbunte Hochglanzbilder, soweit das Auge reicht. Während das in Band 1 noch so teenie-klamaukig bescheuert rüberkommt, dass man nur wenig Lust hat, weiterzulesen, setzt in Band 2 entweder eine Art Gewöhnungseffekt ein oder aber die Handlung hat wirklich ein wenig mehr Witz als zu Beginn.

Die Intention hinter dieser Reihe? Schwer zu sagen. Lustig ist das nur für dauerpubertierende Jackass-Liebhaber, provokant wirkt es vielleicht auf ein prüdes Marvel-Publikum, Underground-Comix-Erfahrene dürften da nur gähnend abwinken.

Sex sells? Sex wins jedenfalls. In den USA mehrfach preisgekrönt, darunter der renommierte Eisner Award. Ach ja, das Ganze soll angeblich auch demnächst verfilmt werden. Dürfte nicht ganz einfach werden ...